Italien ist nach Griechenland das Land mit der ältesten Geschichte Europas. Bis in die heutige Zeit haben italienische Maler, Musiker und Architekten Europa entscheidend geprägt.
1000 v. Chr. |
Italien wird von verschiedenen Stämmen bewohnt, die unterschiedliche Sprachen sprechen. |
750 - 670 v. Chr. |
Griechische Stadtstaaten gründen Kolonien entlang der süditalienischen und sizilianischen Küste. Phönizier aus Karthago kolonisieren Westsizilien und Sardinien. |
750 - 600 v. Chr. |
In der Toskana und in Latium entwickelt sich die Kultur der Etrusker. Sie bauen Städte und pflegen Handel und Kunsthandwerk (Skulpturen aus Terrakotta und Bronze). |
600 - 509 v. Chr. |
Etruskische Könige regieren Rom, das von einem Latinisch sprechenden Volks bewohnt wird. Rom beginnt die Städte in der Umgebung zu beherrschen. |
509 v. Chr. |
Die Römer stürzen ihre fremden Regenten und gründen eine Republik. |
348 - 269 v. Chr. |
Die Römer unterwerfen nach und nach alle Völker Mittel- und Süditaliens oder verbünden sich mit ihnen. |
264 - 238 v. Chr. |
Im 1. Punischen Krieg besiegen die Römer Karthago und nehmen Sizilien, Sardinien und Korsika ein, die ersten von vielen Provinzen im Mittelmeerraum. |
218 - 201 v. Chr. |
Der Karthager Hannibal marschiert über Spanien und Gallien nach Italien ein. Im 2. Punischen Krieg erobern die Römer von den Karthagern weite Teile Spaniens. |
58 - 44 v. Chr. |
Der große römische Feldherr Julius Cäsar erobert Gallien. Um die Macht in Rom an sich zu reißen, kehrt Cäsar entgegen der Anweisung der Regierung mit seinen Truppen nach Rom zurück. Den nun folgenden Bürgerkrieg kann Cäsar für sich entscheiden. 47 v. Chr. wird er Alleinherrscher und drei Jahre später ermordet. |
27 v. Chr. - 14 n. Chr. |
Augustus, Cäsars Adoptivsohn, regiert als erster römischer Kaiser. Die ganze römische Halbinsel wird dem Reich einverleibt. Rom hat nun die Vormachtstellung im Mittelmeerraum. |
40 - 100 n. Chr. |
Das Christentum breitet sich immer mehr aus und erreicht schließlich Rom. |
79 n. Chr. |
Der Ausbruch des Vesuv zerstört Pompeji und Herkulaneum. |
117 n. Chr. |
Das Römische Reich erreicht seine größte Ausdehnung. Es erstreckt sich vom Kaspischen Meer bis zum Atlantik und von Britannien bis nach Ägypten. |
313 - 337 n. Chr. |
Das Christentum wird Staatsreligion. Das Westreich erlebt seinen wirtschaftlichen Niedergang. Kaiser Konstantin baut im Osten eine neue Hauptstadt: Konstantinopel. |
381 n. Chr. |
Der Bischof von Rom beansprucht die Führung über alle anderen Bischöfe und nimmt den Titel „papa“ an. |
395 n. Chr. |
Das Römische Reich spaltet sich in zwei Teile. Konstantinopel wird Hauptstadt des Oströmischen Reiches, Ravenna die des Weströmischen Reiches. |
395 - 476 n. Chr. |
Immer neue Angriffe von Völkern aus Nord- und Mitteleuropa schwächen das Westreich. 476 setzt der germanische Heerführer Ottokar den letzten römischen Kaiser ab und übernimmt die Regierung in Italien.. |
535 - 555 n. Chr. |
Justinian, Kaiser des Ostreiches, entmachtet die Barbaren in Rom. Italien wird zur Provinz des Oströmischen Reiches. |
568 n. Chr. |
Die Langobarden dringen in Italien ein und erobern rasch weite Teile des Landes. Das Oströmische Reich behält Sizilien, den äußersten Süden der Halbinsel sowie einen schmalen Streifen quer durch Italien von Ravenna bis Rom. |
732 - 756 n. Chr. |
Als die Langobarden Ravenna und Rom angreifen, bittet Papst Stephan III. den Frankenkönig Pippin um Hilfe. Pippin vertreibt die Langobarden aus ihren neu eroberten Gebieten und schenkt diese dem Papst. Dieses Ereignis markiert den Beginn des Kirchenstaates. |
774 n. Chr. |
Karl der Große besiegt die Langobarden und regiert über ihre Gebiete in Italien. Er bestätigt das Recht des Papstes, den Landstreifen zwischen Ravenna und Rom zu regieren. |
800 n. Chr. |
Karl der Große wird von Papst Leo III. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. |
827 - 878 n. Chr. | Die Araber erobern Sizilien und Süditalien. |
1030 - 1137 | Die Normannen erobern Sizilien und Süditalien. |
1100 - 1200 | Zahlreiche norditalienische Städte werden autonom. |
1204 - 1472 |
Venedig erwirbt große Besitzungen im Mittelmeerraum, darunter Zypern, Kreta und die dalmatinische Küste. |
1220 - 1250 |
Friedrich II. von Hohenstaufen hat von seinem Vater das Heilige Römische Reich geerbt und von seiner normannischen Mutter das Königreich Neapel-Sizilien. Er regiert als ruhmreicher Herrscher im Süden, kann sich im Norden aber nicht durchsetzen. |
1266 |
Auf die Bitte des Papstes übernimmt Karl von Anjou die Herrschaft über Sizilien. |
1271 |
Der Venezianer Marco Polo bricht zu seiner Reise durch den Fernen Osten auf. |
1282 |
Die Sizilianer rebellieren gegen den französischen Herrscher und verleihen die sizilianische Krone dem Spanier Peter III. |
1309 |
Der Sitz des Papstes wird nach Avignon verlegt. |
1348 | Die Pest rafft ein Drittel der Bevölkerung dahin. |
1350 - 1454 |
Florenz, Mailand und Venedig erobern andere Stadtstaaten. 1454 besteht Italien nur noch aus fünf großen und wenigen kleinen Staaten. |
1442 |
Durch das Aussterben der französischen Linie, die Neapel regiert, gewinnt der spanische König von Sizilien die Herrschaft über das süditalienische Festland. |
1525 - 1559 | Spanien gewinnt die Vorherrschaft in Norditalien. |
1713 |
Das vom Krieg geschwächte Spanien verliert die meisten italienischen Besitzungen (vor allem Mailand und Neapel) an Österreich. |
1720 |
Der Herzog von Savoyen tauscht Sizilien gegen das Königreich Sardinien ein. |
1735 | Spanien gewinnt das Königreich Neapel und Sizilien zurück. |
1796 - 1799 |
Napoléon erobert Italien und gründet Republiken nach französischem Vorbild. Nationalistische Aufstände mit österreichischer Unterstützung zwingen die Franzosen 1799 sich wieder zurückzuziehen. |
1800 - 1814 | Erneut dringen napoléonische Truppen nach Italien vor. |
1815 |
Nach Napoléons Sturz wird Italien unter seinen früheren Herrschern aufgeteilt. Eine Nebenlinie der Bourbonen-Dynastie wird im Süden wieder eingesetzt, der Papst behält Mittelitalien, Österreich den größten Teil Norditalien, der König von Sardinien bekommt das Piemont. |
1848 |
Ein Volksaufstand in Sizilien greift auf andere Gebiete über. Als Folge davon werden in verschiedene Staaten liberale Verfassungen gewährt. |
1849 | Nach Unruhen in Rom und der Flucht des Papstes wird eine Republik gegründet. Die Aufstände unter Giuseppe Garibaldi werden von französischen und österreichischen Truppen niedergeschlagen und die neuen Verfassungen (außer im Piemont) widerrufen. |
1859 |
Camillo Cavour, Ministerpräsident im Piemont schließt einen Vertrag mit Frankreich, um Italien von den Österreichern zu befreien. |
1860 |
Parma, Modena und die Toskana entscheiden sich für die Vereinigung mit Piemont. Sizilianische Revolutionäre bitten Garibaldi um Hilfe. Der nimmt die Insel im Namen von Viktor Emanuel, dem König von Sardinien und Herrscher von Piemont ein. Er setzt auf das Festland über und marschiert auf Neapel, woraufhin der neapolitanische Herrscher die Flucht ergreift. Als die piemotesische Armee den Kirchenstaat annektiert, ist Italien fast vereint. Nur der Papst hält noch Rom mit Hilfe der Franzosen und der Nordosten ist noch von den Österreichern besetzt. |
1861 | Victor Emanuel wird König von Italien. Hauptstadt ist Turin. |
1866 |
Nach einem Krieg mit Österreich erwirbt Italien Venedig. |
1870 |
Als die Franzosen wegen des deutsch-französischen Krieges ihre Truppen aus Rom abziehen, ergibt sich der Papst. Er wird Herrscher über den Vatikanstaat, weigert sich aber die neue Regierung anzuerkennen. Rom wird Regierungssitz. |
1870 - 1914 | Mehr als 10 Mio. Italiener wandern aus. |
1896 - 1900 |
Wegen sozialer Missstände kommt es zu lokalen Unruhen. In manchen Regionen wird eine Militärregierung eingeführt. |
1912 | Italien nimmt der Türkei Libyen ab. |
1914 - 1918 |
Italien ergreift im 1. Weltkrieg Partei gegen Deutschland und Österreich, als Großbritannien und Frankreich sich bereit erklären, Italiens Ansprüche auf das Trentino, Südtirol, Triest und Norddalmatien zu unterstützen. |
1919 - 1921 |
Im Friedensvertrag von Versailles werden Italien das Trentino, Südtirol und Triest zugesprochen. Dalmatien fällt an Jugoslawien. |
1921 |
Mussolini und weitere 34 Faschisten werden ins Parlament gewählt. |
1925 - 1926 | Mussolini beginnt, offen als Diktator zu regieren. |
1936 - 1939 |
Italien und Deutschland unterstützen General Franco im spanischen Bürgerkrieg. |
1939 |
Mussolini und Hitler unterzeichnen den „Stahlpakt“. Der zweite Weltkrieg bricht aus. |
1943 |
Britische und amerikanische Truppen landen in Sizilien. Das faschistische Regime bricht zusammen. |
1945 |
Mussolini wird gefangengenommen und von Partisanen erschossen. |
1946 | Die Abschaffung der Monarchie wird beschlossen. |
1950 - 1970 | Die Industrialisierung wird mit Hochdruck betrieben. Italien wird eine der sieben führenden Industrienationen. |
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